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Anita Lin ist die Jugendreferentin für Rietheim-Weilheim und Wurmlingen. (Foto: Claudia Steckeler)


RIETHEIM-WEILHEIM/WURMLINGEN/FRIDINGEN/MÜHLHEIM – Sie unterstützen Jugendliche, haben ein offenes Ohr für ihre Anliegen und setzen Projekte gemeinsam um: Jugendreferenten. Aber nicht jede Gemeinde hat einen Ansprechpartner für die Jüngeren. Mühlheim und Fridingen setzen auf die Jugendarbeit der Vereine. Für Rietheim-Weilheims Bürgermeister Jochen Arno ist es damit nicht getan.

Obwohl das Vereinsleben in Rietheim-Weilheim rege ist, hat sich die Gemeinde für einen Jugendreferenten entschieden. Seit Juli 2017 übernimmt dies Anita Lin, die auch für Wurmlingen zuständig ist. Für Bürgermeister Jochen Arno der richtige Schritt: „Die Vereine leisten ausgezeichnete Jugendarbeit. Aber ein Verein kann nicht alles abdecken“, findet er. „Es gibt Jugendliche, die nicht im Verein aktiv sind. Auch sie sollen einen Ansprechpartner haben“, sagt Arno.

Vergangenes Jahr beispielsweise habe es ein Treffen mit den Vereinen und der Jugendreferentin gegeben. Dabei habe man versucht, die Trainings- und Probezeiten zu optimieren, damit sich die Termine nicht überschneiden und Jugendliche in mehreren Vereinen aktiv sein können. Außerdem gebe es im Ort eine Bauwagen-Gruppe, für die Lin die Ansprechpartnerin ist.

Lin sieht das ähnlich: „Vereine sind sehr wichtig und leisten eine tolle Jugendarbeit. Da möchte ich auch gar nicht in Konkurrenz treten.“ Im Gegenteil: „Es geht darum, mit den Vereinen zusammenzuarbeiten und im Interesse der Jugendlichen den Wohnort so attraktiv wie möglich zu gestalten. Ich sehe meine Aufgabe darin, zu vernetzen und zu schauen, was die Bedarfe der Jugendlichen in Rietheim-Weilheim und Wurmlingen sind.“ Es sei wichtig, die Mädchen und Jungen einzubinden.

In den fast zwei Jahren, in denen sie als Jugendreferentin in Wurmlingen und Rietheim-Weilheim tätig ist, hat sie gute Erfahrungen gemacht. Durch Angebote habe sie die Jugendlichen kennengelernt. „So sind Beziehungen entstanden“, berichtet Lin. Die Jugendlichen kämen auf sie zu, wenn sie Hilfe bräuchten – ob beim Schreiben von Bewerbungen, der Suche nach Praktikumsplätzen oder Studiengängen, bei persönlichen Problemen oder wenn sie neue Ideen einbringen möchten.

Bisher hat sie mit den Jugendlichen auch schon einige Projekte umgesetzt: In Rietheim-Weilheim beispielsweise organisiert sie mit einer Gruppe zusammen Mädchen- und Spieleabende. Die Gruppe kümmere sich auch um die Instagram-Seite, über die sie Jugendliche über Neuigkeiten und Veranstaltungen informiert, berichtet die Jugendreferentin.

Mädchenabende gibt es auch in Wurmlingen. Außerdem, so Lin, gebe es zweimal jährlich zum Austausch ein Treffen mit Bürgermeister Klaus Schellenberg, dem Verwaltungsausschuss, Jugendvertretern von Vereinen und Organisationen und ihr. Im Winter veranstaltete die Jugendreferentin mit den Jugendlichen eine Mitternachtssport-Veranstaltung, bei der die Jüngeren am Freitag bis Mitternacht in der Eltahalle Hockey, Volleyball oder Fußball gespielt haben. Zur Europa- und Kommunalwahl drehte sie mit Jugendlichen drei Trickfilme, wie das Wählen funktioniert.

Anders sieht es in Fridingen aus: Dort ist das Thema Jugendreferent in den vergangenen Jahren eingeschlafen. „Zuletzt in Kooperation mit Mutpol gab es einerseits eine hohe Personalfluktuation, anderseits aber auch nur noch eine mangelnde Nachfrage durch die Jugendlichen“, sagt Bürgermeister Stefan Waizenegger. Deshalb strebt Fridingen nicht an, einen neuen Jugendreferenten für den Ort zu gewinnen. „Fridingen verfügt glücklicherweise noch über ein intaktes und reges Vereinsleben. Daneben gibt es vor Ort auch noch eine gelebte „Bauwagenkultur“, sagt der Bürgermeister. Der Schwerpunkt verlagere sich zusehends auf den Ausbau der Schulsozialarbeit.

Seit 2017 ist Lucia Hof als Schulsozialarbeiterin in der Grundschule und Realschule in Mühlheim tätig. „Das funktioniert sehr gut“, resümiert Bürgermeister Jörg Kaltenbach. Die Stelle, eine Kooperation mit Mutpol, sei aufgrund der Initiative der Schulleiter zustande gekommen. Einen Jugendreferenten habe es im Ort noch nie gegeben, und aktuell gebe es dafür auch keine Bestrebungen, sagt Kaltenbach. Den Schwerpunkt legt die Stadt auf die Unterstützung der Vereine.

„Die Vereinsstrukturen sind stabil“, sagt Kaltenbach. Mit Blick auf die Vielzahl an Vereinen sei für jeden etwas dabei. Allein bei den musik- und sporttreibenden Vereinen seien mehr als 700 Kinder aktiv, die vielleicht in vielen Jahren Übungsleiterstunden in den Vereinen geben oder Ämter im Vorstand besetzen würden. Der Bürgermeister glaubt, dass „über den Verein eine stärkere Bindung zum Ort“ aufgebaut werde als bei losen Treffen.

Möglichkeiten für Jugendliche, sich zu treffen, gibt es laut Kaltenbach viele im Ort: Seit drei Jahren gibt es in Mühlheim einen Bauwagen, der als Jugendtreff genutzt wird. Ein Bauwagen-Team übernimmt die Verantwortung. „Beim Stadtfest im September werden sie zum ersten Mal dabei sein“, sagt Kaltenbach erfreut. Außerdem sei die Landjugend in Stetten recht aktiv und auch in der Kirche werde Jugendarbeit betrieben.


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