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"Training für die Birne" – Simone Hauswald referiert vor 240 Gästen im katholischen Gemeindezentrum.  Foto: Emanuel Hege


GOSHEIM – Der Obst- und Gartenbauverein Gosheim hat am Donnerstag einen neuen Zuschauerrekord für ihren jährlichen Vortrag aufgestellt. "Normalerweise haben wir zwischen 20 und 30 Zuhörer, diesmal waren es 240", sagt Wolfram Eickenberg, Vorsitzender des Vereins. Grund für den Ansturm auf das katholische Gemeindezentrum: Simone Hauswald, ehemalige Profi-Biathletin. Die 39-Jährige referierte über Mentaltraining und sammelte dabei Spenden.

"Für gewöhnlich beziehen sich unsere jährlichen Vorträge auf das Thema Garten oder Reisen", sagt Eickenberg. In diesem Jahr habe sich dann jedoch eine tolle Alternative angeboten: Christel Drobny, Schriftführerin des Vereins, stellte den Kontakt zur Olympionikin her und überzeugte diese von dem Vortrag. Beide kennen sich aus Hauswalds Kindheit.

Schon während ihrer Karriere kam Hauswald zum Mentaltraining, nun gibt sie Kurse und hält Vorträge zu diesem Thema. "Wir hätten uns das Honorar nicht leisten können, Simone war jedoch bereit für uns umsonst zu referieren", sagt Eickenberg. Bei der Veranstaltung rief die ehemalige Biathletin stattdessen dazu auf, an den Tuttlinger Verein Mutpol zu spenden. Die 39-Jährige ist Botschafterin dieser diakonischen Jugendhilfe, die unter anderem verschiedene Wohngruppen betreut, aber auch mobile Hilfe für Familien vor Ort anbietet. Mehrere Spendenbüchsen füllten sich schnell und so konnte der Obst- und Gartenbauverein 1.060 Euro an Mutpol überreichen.

"Der Schweinehund ist ein Angsthase"

Hauswald, die normalerweise Vorträge über Mentaltraining im Sport hält, passte ihre Inhalte für die Gosheimer Gemeinde an: "Mentaltraining nicht nur im Sport, sondern fürs Leben" war der Titel an diesem Abend. Durch den Geist, den Körper und die Emotionen beeinflussen oder auch "Training für die Birne", so beschreibt Hauswald ihre Leidenschaft. Mentale Stärke führe zur Zufriedenheit, durch Zufriedenheit falle es Menschen leichter aus ihrer Komfortzone auszubrechen, um neue Erfahrungen zu sammeln. "Der innere Schweinehund ist eigentlich ein Angsthase", so Hauswald. "Er hat Angst vor Veränderung, doch Veränderungen bringen uns voran."

Dabei solle man die Fehler nicht bei den anderen suchen, sondern bei sich selbst anfangen das habe Hauswald während ihrer Biathlon-Karriere begriffen. Immer wieder verknüpfte sie die Inhalte des Vortrags mit den wichtigen Punkten ihres Lebens als Profisportlerin. Vom schwärzesten Tag bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin bis zu den zwei Bronzemedaillen vier Jahre später in Vancouver. 2006 spielte die damals 26-Jährige keine Rolle in der Nationalmannschaft, 2010 war das anders. Unter anderem wegen dem Mentaltraining habe sie damals die Medaillen im Massenstart und in der Staffel gewonnen. Für Hauswald gehe es im Mentaltraining vor allem darum, positive Gedanken zuzulassen: "Die Welt ist so, wie du sie siehst."

Angesichts der 240 Gäste im katholischen Gemeindehaus will Eickenberg schon kommende Woche mit dem Verein über die Zukunft der jährlichen Vorträge sprechen: "Wir bieten schon unterschiedliche Richtungen an Themen an. Aber nach diesem Zuspruch wollen wir weiter darüber diskutieren, wie wir die Vorträge gestalten."


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