• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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TUTTLINGEN – Rund 90 unbegleitete minderjährige Asylbewerber (UMA) unter 18 Jahren leben im Stadtgebiet Tuttlingen. Sie sind in Wohngruppen, kleineren Wohngemeinschaften und teilweise auf dem Schulgelände der Jugendhilfeeinrichtung Mutpol untergebracht, die die jungen Leute auch betreut (wir berichteten).

Die UMA waren Thema im Integrationsbeirat der Stadt. Oberbürgermeister Michael Beck sagte, dass die Stadtverwaltung auf den Hilferuf von Mutpol reagiert und bei der Suche nach Wohnraum geholfen hat.

Der Landkreis Tuttlingen hat momentan die Zuweisungsquote erfüllt, weitere Ankünfte unbegleiteter Jugendlicher seien dadurch nicht zu erwarten, so die Integrationsbeauftragte der Stadt, Petra Demmer, die eine Stellungnahme Petra Bäßlers von Mutpol verlas.

"Die Basisversorgung stand an erster Stelle", sagte sie im Rückblick auf die ersten Ankünfte Anfang vergangenen Jahres. Mittlerweile hat sich der Fokus hin zum Spracherwerb verschoben. Geplant seien eine Wohngruppe nur für Mädchen und eine Gruppe für traumatisierte Jugendliche.

Laut Florian Riess vom städtischen Jugendteam wurde ein Arbeitskreis "Jugendliche Flüchtlinge" gegründet für Themen wie Freizeit und Integration. Besonders das Umläufle als Treffpunkt sei ins Blickfeld genommen worden. Riess schilderte die Entwicklung als durchaus positiv: "Die Jugendlichen akzeptieren sich gegenseitig", laut Polizei komme es vereinzelt zu Auffälligkeiten - zum Beispiel, dass UMAs abgängig seien -, aber kaum zu Konflikten. Oberbürgermeister Michael Beck sprach an, dass sich einige der unbegleiteten Minderjährigen auf den Straßen der Innenstadt treffen würden, einige Einzelhändler hätten sich darüber auch beklagt. "Wir sind da dran im Rahmen unserer Möglichkeiten", so der OB. Hier seien Schulsozialarbeit, Jugendreferat, Jugendtreffs und Polizei gut vernetzt. Geplant sei, bei Projekten wie Streetfusion und Anlässen wie dem Stadtfest Begegnungen zu schaffen.

Beim Thema Umgang mit Suchtmitteln mangele es vielen der Jugendlichen an Erfahrung und Aufklärung, deshalb gehen Mitarbeiter der Fachstelle Sucht seit Anfang November in die UMA-Jugendgruppen und betreiben Aufklärung.

Svenja Türk, die beim Landratsamt Tuttlingen für UMAs zuständig ist, sprach die Tatsache an, dass das Landratsamt unbegleitete jugendliche Flüchtlinge bedarfsorientiert auch über deren 18. Lebensjahr hinaus begleite. Doch laut Gesetzgeber ist die Jugendhilfe nur bis zum 21. Geburtstag zuständig. "Das ist ein großes Problem", sagte Türk. Zumal die Lebenslinien der Jugendlichen durch Krieg und Flucht auch zeitlich verzögert seien, so auch bei der Schulbildung.


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