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TUTTLINGEN – Im Landkreis Tuttlingen sind derzeit neben rund 1.500 Flüchtlingen auch 75 "Unbegleitete minderjährige Ausländer" (UMA) untergebracht. Dabei handelt es sich um Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die ohne ihre Eltern oder andere Sorgeberechtigten in Deutschland angekommen sind.

Seit dem vergangenen November werden diese Minderjährigen nach dem "Königsteiner Schlüssel" auf die Bundesländer verteilt. Bundesweit waren zu jenem Zeitpunkt etwa 60.000 gemeldet, Baden-Württemberg lag mit 8.400 noch deutlich unter dem Soll und muss deshalb seither eine verstärkte Aufnahme bewältigen. Trotzdem hat der Kreis Tuttlingen mit 75 (Stand Ende Januar) seine Quote, die bei 78 liegt, noch nicht ganz erfüllt.

Die meisten dieser jungen Flüchtlinge sind 17 Jahre alt, vier jünger als 16, drei Mädchen. Sie kommen in der Mehrzahl aus Syrien, Afghanistan und Gambia.

Sieben leben in einer Gastfamilie

Viel Lob gab es jüngst im Sozialausschuss des Kreistags für die Tuttlinger Jugendhilfe-Einrichtung Mutpol, die 61 der minderjährigen Ausländer aufgenommen hat und in unterschiedlichen Wohnforen professionell betreut – das reicht von einem "Erstaufnahmehaus" über stationäre Wohngruppen bis hin zu einem Jugendwohnheim.

Sieben der Jugendlichen leben in einer Gastfamilie, fünf – "nach Abwägung aller kindeswohlrelevanten Aspekten", so Sozialdezernent Bernd Mager – wurden bei Verwandten in der Gemeinschaftsunterkunft belassen und zwei von hier lebenden Verwandten in Obhut genommen.

"Wir kämpfen nach wie vor um ausreichende Unterbringungskapazitäten", sagte er. Das gelte sowohl für die Erstaufnahme als auch für die anschließende Versorgung. Dabei komme es auch auf persönliche Kontakte und damit entsprechende personelle Ausstattung an. Die bisherigen Erfahrungen zeigten "die gesamte Bandbreite der Fähigkeiten und Kompetenzen". Das erfordere unterschiedliche Hilfsangebote mit dem entsprechend großen Aufwand.

Das müsse man auch bei Zuweisungen zu Gastfamilien berücksichtigen. Derzeit stünden – neben den bisherigen sechs, die sieben Jugendlichen betreuen – drei weitere nach einer "erfolgreichen Vorbereitung" bereit. Der Beratungsbedarf sei ziemlich hoch, weshalb das Landratsamt derzeit geeignetes Personal suche, so Mager.

Da er in diesem Jahr mit weiteren 75 unbegleiteten minderjährigen Ausländern im Kreis Tuttlingen rechnet, soll im Jugendamt ein neues Sachgebiet für diesen Bereich etabliert werden.

Auf die Frage, ob nicht noch mehr Gastfamilien gefunden werden könnten, erklärte Landrat Stefan Bär: "Nur in Einzelfällen." Meist handle es sich um Familien, die schon Erfahrung mit der Pflege hätten.


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