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TUTTLINGEN – Soll die Durchfahrt von der Plettenbergstraße zum Steinigen Tal künftig möglich sein? Oberbürgermeister Michael Beck hatte die Befürworter und Gegner, Anwohner und interessierte Bürger am Dienstagabend zu einer Diskussionsveranstaltung in das Kommunikationszentrum von Mutpol eingeladen. Gut 100 Bürger waren diesem Aufruf gefolgt – es kam zu hitzigen Diskussionen.

Grundlage der Diskussionen war ein Gemeinderatsbeschluss, der sich für die Öffnung der Plettenbergstraße zum Steinigen Tal ausgesprochen hatte. Dieser ist noch nicht umgesetzt, das Bebauungsplanverfahren läuft. "Ich möchte, dass die Bürger in diesem Fall selbst entscheiden. Ich gebe den Ball an die Bürgerschaft zurück", überraschte Michael Beck gleich zum Auftakt der Veranstaltung. "Mein Wunsch ist es, dass die Vertreter beider Parteien, Jochen Zeyher (Befürworter) und Steffen Böer (Gegner), mit Vertretern ihrer Gruppen, jeweils etwa vier bis fünf Leute, moderiert von Fachbereichsleiter Michael Herre, Amt Planung und Bauservice, zusammentreffen. Zu einem bürgerschaftlichen Miteinander, um zu diskutieren und einen Kompromiss zu finden."


Diskussion bei Mutpol: 100 Besucher wollten wissen, wie es mit der Verkehrsführung in der Nordstadt und der Öffnung der Plettenbergstraße weitergeht.
Foto: Claudia Steckeler

Von vorneherein diskutieren

Steffen Böer (Gegner) zeigte sich sofort dazu bereit und bemerkte: "Ich finde den Vorschlag von Oberbürgermeister Michael Beck von unserer Seite aus völlig in Ordnung. Wir wundern uns sehr, mit welcher Schärfe die Diskussion von einzelnen Befürwortern der Öffnung geführt wird."

Auch Rechtsanwalt Jochen Zeyher, federführend für die Befürworter der Öffnung, erklärte: "Ich nehme den Vorschlag von Oberbürgermeister Michael Beck gern an. Es muss die Möglichkeit bestehen, dass man sich zusammensetzt, miteinander redet. Mir gefällt die Schärfe in dieser Angelegenheit überhaupt nicht und dass man von zwei Lagern spricht. Mir hätte es von vorneherein besser gefallen, wenn wir miteinander diskutiert hätten."

"Das Verfahren wird nur gestoppt, wenn ein Vorschlag vorliegt, der beide Seiten befriedet", betonte der Oberbürgermeister. "Der Gemeinderat wird dies dann mittragen. Der Gemeinderat kümmert sich um Bürgerbelange", widersprach er Rechtsanwalt Bernhard Mussgnug, der die Meinung vertrat, dass der Vorschlag einer "Schlichtungsrunde" nicht genügend Effektivität habe und die Politik nicht selten dazu da sei, eigene Interessen zu bewerben.

Ein neuer Beschlussvorschlag an den Gemeinderat werde erst eingereicht, wenn konkrete Vorschläge vorhanden seien, oder die Verhandlungen der beiden Parteien erfolglos abgebrochen wurden. Er bekannte auch, dass nicht jede Handlung einer Verwaltung klug sei. "Der Gemeinderat sagte damals nein, dem Verwaltungsvorschlag folgen wir nicht, wir öffnen die Straße", und weil dieser Vorschlag eine Bebauungsplanänderung nach sich ziehe, sei das Verfahren in Gang gesetzt worden.

Meinungen gehen auseinander

Brigitte Kroiss, Befürworterin der Öffnung, erklärte: "Ich bin für die Öffnung, weil die Verkehrsverteilung einfach ungerecht ist. In der Plettenbergstraße sind im Vergleich zu zahlreichen anderen Straßen, ein paar wenige Haushalte betroffen. Ich bin der Meinung, dass man den Verkehr ab der Hälfte des Steinigen Tales gerecht aufteilen sollte."

Es gäbe sicherlich Argumente dafür und Argumente dagegen und, "ich bin mir sicher, dass wir es nicht allen Recht machen können", betonte Beck. "Aber wenn wir miteinander leben wollen, dann sollten wir den Versuch machen, auch angesichts der Verfahrensdauer und der Steuergelder, die schlussendlich dafür benötigt werden, miteinander einen vertretbaren Kompromiss zu finden.

Für die Beibehaltung der Schließung der Plettenbergstraße ist auch Anwohnerin Ulrike Richtenstein: "Ich habe mich gewundert, dass bei der heutigen Versammlung insbesondere Bewohner der Wildensteinstraße gegen den Kompromissvorschlag eingestellt sind. Sie sind ja eigentlich nicht direkt betroffen, sie leben in einer Sackgasse. Ich appelliere an alle Beteiligten, dass es doch möglich sein muss, dass wir als mündige Bürger miteinander normal diskutieren und einen Kompromiss finden können."

Diejenigen, die an der Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend nicht teilnehmen konnten, oder keine Einladung erhalten hatten, gern aber in den Gruppen mitarbeiten möchten, können sich bei Steffen Böer, Jochen Zeyher oder Michael Herre von der Stadtverwaltung melden.


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