• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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HEUBERG – Die Heuberg-Gemeinden kümmern sich seit einigen Jahren mit Jugendreferenten um Jugendliche. Im ersten Teil unserer Serie soll die Jugend aber zunächst noch nicht selbst zu Wort kommen. Wir fragen zunächst nach Menschen und Institutionen, die sich um Jugendliche kümmern, die ihren Beruf als Berufung sehen und ihren Zielgruppen mit Rat und Tat zur Seite stehen.    

Wir treffen uns im Gosheimer Jugendhaus, das die Gemeinde Gosheim für die Jugendarbeit dem Jugendreferat Heuberg zur Verfügung gestellt hat. Mit am runden Tisch sitzen Maria Walter und Ralf Waldenmayer, die bei Mutpol von der evangelischen Diakonie eine Vollzeitstelle innehaben und Ruth Geiger, die 30 Prozent ihres Arbeitsauftrages in das Jugendreferat Heuberg investieren kann.         

Der Zeitungsreporter fragt nach den Aktionen, die vom Jugendreferat für die Ferien geplant waren, aber seitens der Jugendlichen auf zu wenig Interesse gestoßen sind. Also keine "Heuberg-Mafia", keine "Heuberg-Rallye" und wohl auch keine Kanufahrt auf dem Bodensee. Läuft da etwas schief oder kommen die Vorschläge bei den Jugendlichen etwa gar nicht an? Wie sieht die Jugendarbeit dann eigentlich aus?         

Das Betreuungs-Trio des Jugendreferats Heuberg umreißt auf diese Fragen hin seine Arbeit. Die drei wollen für etwa hundert Jugendliche in den Gemeinden Gosheim, Wehingen, Deilingen, Bubsheim, Königsheim und Kolbingen Ansprechpartner und Begleiter sein. Ihre Aufgabenbereiche sind in der Kreiskonzeption der kommunalen Jugendarbeit im Landkreis Tuttlingen genau beschrieben.           


Jugendliche finden hier Gehör               

Wie sie aber an die Jugendlichen selbst herankommen, ist abhängig von ihren eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang mit Jugendlichen. Das heißt, der Sozialarbeiter sucht nach vielfältigen Möglichkeiten den Jugendlichen ein zuverlässiger Wegbegleiter zu sein, ohne sie zu sehr steuern zu wollen. Für gute Jugendarbeit braucht man also keine "Helikopter-Betreuer", die ständig um ihre Klientel herumschwirren und sie in ihrer Freiheit einschränken.    

Jugendarbeit bedeutet nach der Auffassung der drei Sozialpädagogen, dass sie sich auf Beziehungsprozesse einlassen, Raumaneignungsprozesse begleiten und die Jugendlichen bei ihrer Eigentätigkeit unterstützen. Kinder- und Jugendliche haben das Recht, eigenständig zu sein und dabei auch Fehler zu machen. Sie sollen sich an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen und mitbestimmen. Sie haben das Recht gegenüber den Werten der bestehenden Gesellschaft kritisch zu sein und sie brauchen Räume, um eigene Lebensentwürfe und Orientierungen auszuprobieren.  

Das ist nicht ganz einfach, denn nicht zu jedem Jugendlichen findet man den gleichen Zugang, das heißt, dass Gespräche wichtige Türöffner für allerlei Problemkreise sein können. Man könne den Jugendlichen die Konflikte auch nicht abnehmen, es sei daher wichtig – so die drei unisono – sich nicht aufzudrängen. Auch sei der Eindruck falsch, dass sich die Betreuer nur um problematische Jugendliche kümmerten – obwohl die natürlich einen weitaus größeren Betreuungsbedarf haben – sondern allen zur Verfügung stehen.          

Wie kann man aber - in Bezug auf die Betreuung von Randgruppen - zu Jugendlichen mit extremen Verhaltensformen eine Vertrauensbasis aufbauen? Hier beschreibt Ralf Waldenmayer auch die Probleme, die er als Streetworker hat und vergleicht sie mit einer Sisyphus-Arbeit. Das sei mit Sicherheit der schwerste Teil ihres Aufgabengebietes. Vielleicht ist es aber auch die reizvollste und für unsere Gesellschaft wertvollste, wenn es um die Integration von schwierigen Jugendlichen geht.

Natürlich arbeitet das Jugendreferat eng mit den Gemeinden, schwerpunktmäßig auch mit dem Sozialarbeiter der Schlossbergschule, Ingo Brehm, zusammen. Darüber werden wir noch in einem anderen Teil dieser Serie berichten. Dass man nicht über die Köpfe der Jugendlichen hinweg planen kann, erkannten die drei vom Jugendreferat daran, dass ihr Ferienprogramm zu wenig mit den Jugendlichen abgestimmt war. Es gibt also weiß Gott noch viele Verbesserungsmöglichkeiten. Im zweiten Teil unserer Serie erfahren Sie mehr.



Weitere Infos zu unserer kommunalen, offenen Jugendarbeit.


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