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TUTTLINGEN - Kreistagsausschuss für Familie, Kinder und Jugend diskutiert Teilhabe von behinderten Kindern und Jugendlichen.

Wie sieht die Lebenswirklichkeit von behinderten Kindern und Jugendlichen im Landkreis Tuttlingen aus? Was sind deren Bedürfnisse? Und welche Schulform ist geeignet, um diese Kinder in die "normale" Lebenswelt nicht behinderter Kinder zu integrieren? Im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend des Kreistags standen diese Fragen im Mittelpunkt der Sitzung - und auch der Aspekt, ob Inklusion das Patentrezept ist.

Um den Ausschuss-Mitgliedern einen Blick auf die Lebenssituation von Jugendlichen mit Behinderung zu geben, waren Winfried Wössner, Leiter der Johann-Peter-Hebel-Schule, und Karin Jesse, Geschäftsführerin des Familienentlastenden Dienstes (FED), eingeladen, den Ausschuss aufzuklären. "Man sollte die Behinderung nicht in den Mittelpunkt stellen, sondern das Individuum mit seinen Bedürfnissen.

Es gibt nicht den Behinderten, sondern unterschiedlich ausgeprägte Behinderungen", sagte Wössner. Familien mit behinderten Kindern hätten Sorgen spezifischer Art - bürokratische Hürden erschwerten den Bezug eines Schwerbehindertenausweises oder Sportvereine, die auch Angebote für behinderte Kinder offerierten. Auch seien Themen wie Schulbildung, Arbeitsstelle oder Wohnen bei diesen Familien stets ein großes Thema. "Inklusion ist ein großes Zauberwort, es ist nichts Schlechtes, aber man muss das differenziert sehen. Denn es gibt Kinder, bei denen das läuft, andere leiden darunter", sagte Wössner.

Karin Jesse plädierte dafür, behinderten Kindern eine Assistenz von Anfang an an die Hand zu geben, damit sich diese "in ihrem gewohnten Umfeld wiederfinden können". Dazu brauche es passgenaue Angebote für diese Kinder und Familien. "Das kostet Geld, aber wir kommen daran nicht vorbei." Teilhabe an der Gesellschaft sei für behinderte Kinder und Jugendliche eminent wichtig, um sich auch als Teil davon zu identifizieren.

"Kinder wären dann die Verlierer des Systems"


Bernhard Schnee (CDU): "Es gibt da kein Patentrezept." Albert Grimm (Jugendhilfe Spaichingen) sieht die Schulen damit überfordert. "Wenn die Förderschulen aufgelöst werden, dann sind diese Kinder die Verlierer dieses Systems. Die normale Schule kann das nicht leisten". Dieter Meyer (Mutpol Tuttlingen): "Man darf Inklusion nicht nur als Schulthema sehen." Landrat Stefan Bär: "Wir sehen Inklusion nüchtern und nicht euphorisch. Wir können uns nicht davon verabschieden, das so zu regeln. Das ist eine Entscheidung der Eltern. Es wird immer wieder Fälle geben, bei denen Inklusion nicht funktioniert."

Anschließend beschlossen die Mitglieder einstimmig, zum nächsten Zeitpunkt zusätzlich einen Vertreter aus den Reihen der Behindertenhilfeträger als beratendes Mitglied in den Ausschuss für Familien, Kinder und Jugend aufzunehmen.



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