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Tuttlingen - Tanz vermittelt Lebensenergie: Laura Brückmann beweist, dass sie sich trotz Down-Syndroms künstlerisch entfalten kann. 

Beim Tanz-Dialog im Kommunikationszentrum von Mutpol sind sich Künstler mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe begegnet. "Mit Respekt und Neugierde auf die Fähigkeiten des anderen" führten sie auf der Bühne thematische Fäden aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen.      

Unter dem Titel "Spur der Erinnerung. Spur des Lebens" erinnerten sie einerseits an die Ermordung kranker und behinderter Menschen durch die Nationalsozialisten zum Beispiel in Grafeneck, andererseits warben sie für die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen. Die Konvention schließt die freie künstlerische Entfaltung und Teilhabe an kulturellen Prozessen für alle ein.       

20-Jährige schlüpft aus Kokon       

"Vergessen Sie einfach die Kunst an diesem Abend in der Gewissheit: der Mensch darf so sein, wie er ist", wurden die Zuschauer schon im Programmheft aufgefordert. Zu Trommel- und Querflötenklängen erschienen zwei Gestalten in Orange und Schwarz auf der Bühne. Wie gefangen in einem elastischen Stoffkokon bewegten sie sich am Boden, traten in zaghaften Dialog miteinander. Schließlich schlüpfte aus dem schwarzen Kokon die 20-jährige Laura Brückmann, die das Down-Syndrom trägt. An ihrer Seite tanzte Gitte Wax, die unter anderem integrale Tanz- und Ausdruckstherapeutin ist. Vater Rainer Brückmann sang dazu "Herzlich willkommen - danke, dass du bist, wie du bist!".     

Scheinbar unbeschwert, mal hopsend, mal in sich versunken, vermittelte Laura Brückmanns Tanz Lebensenergie. In einem langen und weiten weißen Kleid bewegte sie sich zum Lied "Kleine Tänzerin". "Du drehst und drehst dich ganz hingegeben, tief geerdet fliegst du davon", sang Rainer Brückmann dazu. Am Ende gab es einen Kuss für Papa.  

Mutter Mona Weniger, die hinter der Bühne wartete, hatte das aus einzelnen, immer wieder neu zusammensetzbaren Mosaiksteinen bestehende Programmkonzept entworfen. Dazu gehörten auch die Texte des Schriftstellers und Kabarettisten Peter Grohmann. Der wunderbare Leser mahnte nicht zu Vergessen: "Wer den Kopf in den Sand steckt, muss sich nicht wundern, wenn die Zähne knirschen."  

Nach Ende der Vorstellung tauschte Grohmann den Platz am Tisch auf der Bühne mit Laura Brückmann. Diese signierte dort eigens für sie entworfene Plakate und Autogrammkarten.


Kurzvideo

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