• Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
  • Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
  • Herzlich Willkommen bei Mutpol
    Herzlich Willkommen bei Mutpol
TROSSINGEN - Garten- und Landschaftsbauer Helmut Kapp erkennt und fördert das Potential von Jugendlichen, die in der Gesellschaft oft als "hoffnungslose Fälle" abgeschrieben werden. Jetzt hat er im Lebenshaus über seinen ungewöhnlichen Ausbildungsbetrieb berichtet. Dabei ist sein Garten- und Landschaftsbaugeschäft im Sandbruch zunächst einmal ein ganz gewöhnlicher gewinnorientierter Gewerbebetrieb. Was ihn so besonders macht: Helmut Kapp bildet auch Jugendliche und junge Erwachsene aus, die sonst so gut wie keine Chance auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben, sei es wegen einer Lernbehinderung, Drogenerfahrungen, oder weil sie aus einem schwierigen Elternhaus stammen, einen schlechten Hauptschulabschluss oder überhaupt keinen Abschluss haben. Bei Kapp können sie in drei Jahren eine Ausbildung zum Fachwerker absolvieren, entweder im Bereich Zierpflanzenbau oder Garten- und Landschaftsbau, und bekommen damit zugleich den Hauptschulabschluss. Ist ihr Notendurchschnitt nicht schlechter als 3,0, haben sie die Möglichkeit, in einem weiteren Lehrjahr eine Vollausbildung abzuschließen. Zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt Tuttlingen und gefördert vom Arbeitsamt erhalten die jungen Leute während der Arbeitszeit arbeitsbegleitende Hilfen in Mathe, Deutsch oder Fachtheorie. Auch die Berichtshefte werden während der Arbeitszeit im Betrieb gemeinsam geschrieben, so dass die Jugendlichen lernen, selbständig Berichte zu erstellen. Am Dienstagabend gibt es zudem gemeinsame gesellschaftliche Aktivitäten, sei es, dass man zusammen ins Schwimmbad oder zum Kegeln geht oder gemeinsam spielt oder einen Film ansieht. "So lernen sie gemeinsam miteinander zu reden und umzugehen", so Kapp. Ausbildung vermittelt Disziplin. Die Ausbildung soll den jungen Leuten nicht nur Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten geben, sondern auch Eigenschaften wie Disziplin, Teamfähigkeit, Eigenverantwortung oder Flexibilität einüben. Besonders schwer zu vermitteln sei laut Kapp die Fähigkeit, Kritik zu ertragen und selbstkritisch zu sein. "Da brauchen wir meistens sehr lang." Für seinen Betrieb ist es Kapp wichtig, mit seinen Auszubildenden Waren in höchster Qualität zu erstellen, die sich am Markt behaupten können, auch wenn die Arbeit etwas langsamer gehe als bei anderen Betrieben. Umso mehr freut sich Helmut Kapp über die Unterstützung, die er durch seine Kunden erfährt. Unterstützt werden die Kapps zudem durch die Tuttlinger Jugendhilfe-Einrichtung Mutpol, wo Helmut Kapp auch Lehrer ist. Gerne würde die Familie Kapp auch noch mehr Jugendliche aufnehmen, die dort nicht nur ihre Ausbildung machen, sondern auch wohnen. Allerdings vermisse sie hier Unterstützung von Seiten der Stadt, die aus baurechtlichen Gründen einer entsprechenden Erweiterung des Anwesens nicht zustimmt. Seinen Beweggrund, den Jugendlichen zu helfen, sieht Kapp durch seine Erlebnisse mit seinem Vater, der stets ein offenen Haus für Alle gehabt habe. (Weitere Informationen zum Berufsvorbereitungsjahr)
 

kompletten Artikel als .pdf lesen