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TUTTLINGEN – Nach 30 Jahren könnte die Sperrung zwischen Plettenbergstraße und Im Steinigen Tal aufgehoben werden. Die Gemeinderäte sprachen sich im Technischen Ausschuss am Donnerstag gegen den Vorschlag der Verwaltung aus, die Sperrung dauerhaft beizubehalten. Die endgültige Entscheidung fällt der Gemeinderat am Montag.

Die Diskussion um die Sperrung in der Tuttlinger Nordstadt hat eine längere Vorgeschichte. In den 1980er-Jahren sei sie gesperrt worden, sagte Michael Herre, verantwortlich für Bauplanung in der Stadtverwaltung. Ziel war es, Durchgangsverkehr zu stoppen und Anwohner zu entlasten. Fast 30 Jahre später belastet aber eben jener Verkehr die Anwohner der weiter südlich liegenden Straßen. 100 von ihnen haben deshalb ihren Namen auf eine Unterschriftenliste gesetzt, Anwalt Jochen Zeyher reichte sie schon vor einem Jahr beim Baudezernat ein.


Die Plettenbergstraße (hier geradeaus nach hinten) ist mittels einer Barriere vom Steinigen Tal (im Bild vorne, nach links) getrennt.  Foto: Hecht


Veränderungen in Nordstadt

Das Kernproblem, so Zeyher, sei, dass sich die Nordstadt in den vergangenen 30 Jahren grundlegend verändert habe. "Früher war nach Norden alles offen, jetzt sind viele Wohngebiete dazugekommen." Hinzugekommen ist auch die Rußbergstraße, eine nördliche Verbindung zu Firmen im Tuttlinger Norden, nach Nendingen und schließlich ins Donautal. Gab es früher also keinen Grund für die Anwohner, nach Norden zu fahren, gibt es jetzt eine Menge – und das spüren die Bewohner aus dem Steinigen Tal, vom Schafrain und der Nelkenstraße, die als Umwege genutzt werden.

"Es wäre deshalb nur fair, den Verkehr besser zu verteilen und die Plettenbergstraße zu öffnen", fasste Gemeinderat Joachim Klüppel die Position der CDU-Fraktion zusammen. Der Verkehr auf der Plettenbergstraße werde dann zwar zunehmen, "aber es ist das Beste für alle Beteiligten", meinte er. Zumal er hinter der Unterschriftenliste noch eine "schweigende Mehrheit" vermutete.

Brigitte Kroiss glaubt das auch. Nachdem die Unterschriftenliste bekannt wurde, hätten sich viele weitere auf Facebook solidarisch bekundet. Kroiss ist selbst Anwohnerin und stört sich regelmäßig am Verkehr: "Die Straßen sind so eng, da kommt man oft kaum durch." Lastwagen verursachten Staus, ein Lieferant von Mutpol komme gar nicht durch und Mitarbeiter von Karl Storz und anderen Firmen nutzten das Wohngebiet zum Parken.

Nur 300 Autos am Tag

Dennoch: "Viel Verkehr" ist subjektiv. Etwa 300 Autos fahren dort am Tag, "wir haben andere Straßen, da fahren 15.000 oder 20.000", merkte Oberbürgermeister Michael Beck an. Auch Baubürgermeister Willi Kamm sprach von einer "Luxusdiskussion". Um die Sperrung aufzuheben, sei ein Bebauungsplanverfahren notwendig. Allein die Planung koste um die 10.000 Euro, "wenn wir baulich etwas zur Verkehrsberuhigung machen, kommt das noch dazu".

Während die SPD sich noch ein Bild von der Situation vor Ort machen will und sich vorerst enthielt, schlug sich Petra Schmidt-Böhme (LBU) auf die Seite der Verwaltung. "Ich sehe nicht, dass die Anwohner dort erhebliche Umwege fahren müssen."