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SCHRAMBERG – Schon zu Beginn des neuen Jahres wird Schramberg eine "Schule des Lebens" bekommen. Davon gehen der für Soziales zuständige Dezernent im Landratsamt, Bernd Hamann, und Fachbereichsleiter Berthold Kammerer aus.         

In solch einer "Schule des Lebens" unterrichten und erziehen zwei Sonderpädagogen und ein Sozialpädagoge eine Gruppe von knapp zehn Kindern und Jugendlichen, die als "nicht beschulbar" gelten. Kinder und Jugendliche die auf Grund ihres Verhaltens an anderen Schulen nicht unterrichtet werden können, erhalten einen E-Schulbescheid und besuchen eine Schule für Erziehungshilfe, erläutert Hamann. "Diese Schulen sind meist an stationäre Einrichtungen angegliedert." Sprich Heime. In unserer Region ist die Diakonische Jugendhilfe Tuttlingen "Mutpol" für solche Sprösslinge zuständig. An die 300 Fachkräfte kümmern sich um gut 500 Kinder und Jugendliche.

Dass Schramberg jetzt eine "Schule des Lebens" erhält, sei auf einen Trend zurückzuführen, so Hamann. Früher kamen solche "schwer erziehbaren" Kinder ins Heim. "Das ist Eltern und Kindern natürlich oft schwer gefallen", so Hamann. Dann wurden sie, wenn möglich, nur tagsüber in Schulen für Erziehungshilfe betreut und kehrten abends in ihre Familien zurück. Auch das hatte Nachteile, denn die Kinder waren oft stundenlang unterwegs, bis sie aus ihren Heimatgemeinden in Tuttlingen eintrafen und abends wieder zurück waren. So kam die nächste Stufe: die Einrichtung von dezentralen "Schulen des Lebens" von Mutpol im Jahr 2004, unter anderem in Rottweil und Oberndorf.

Das Konzept sieht vor, dass die Kinder und Jugendlichen den ganzen Tag über Leben lernen: sie gehen gemeinsam einkaufen, kochen, spülen Geschirr. Und gleichzeitig unterrichten die Lehrer nach dem Lehrplan des Landes. Die Idee: "Den Dreisatz kann man auch mit Spaghetti rechnen", so Hamann. Die Kombination aus Lernen und Erziehung in ganzheitlicher Form soll das Sozialverhalten der Kinder stärken und sie wieder stabilisieren. Natürlich habe auch eine solche Form ihre Grenzen, weiß Hamann: "Da, wo wir die Kinder vor dem Elternhaus schützen müssen, geht es nicht." Da bleibe nur das Heim.

Ansonsten sei die "Schule des Lebens" für ihn die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau. "Sie ist zielgenauer, erfolgreicher und auch kostengünstiger als andere Formen der Betreuung." Ziel sei, die Kinder und Jugendlichen möglichst wieder in die Regelschulen schicken zu können.

Die Voraussetzungen, dass es in Schramberg losgehen kann, hat der Kreistag schon geschaffen. Was fehlt, ist ein geeignetes Gebäude. "Wir denken da an ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit Garten", so Hamann. Kammerer bestätigt, dass die Stadt nach einem solchen Gebäude suche: "Mutpol und wir würden gerne zum neuen Schulhalbjahr loslegen."


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