TUTTLINGEN - Der neue Kollege weckte Begeisterung. Eine halbe Stunde lang saß Marc Buschle an der Kasse des dm-Marktes im Tuttlinger Gewerbegebiet Nord. Nicht, dass er einen neuen Job hätte - Buschle besucht nach wie vor die Technikerschule in Tuttlingen. Er tat es vielmehr für einen guten Zweck. Was er kassierte, floss an die Jugendeinrichtung Mutpol. Schon zehn Minuten vor Beginn seines Einsatzes hatte sich eine Schlange vor der Kasse gebildet, und einige Käuferinnen, wie Stadträtin Ulrike Martin, hatten sich den Einkaufswagen vollgepackt und gleich einen Vorrat gekauft - "Die Zahnpasta wird ja nicht schlecht". Da war Schwerstarbeit angesagt für Buschle. "Ganz schön anstrengend, aber es macht auch Spaß", sagte er zwischendurch - und kassierte weiter. "Sie machen sich gut. Wir stellen sie ein!", sagte eine Kollegin. Natürlich schaute eine hauptamtliche Mitarbeiterin, Bernadette Hayler, dem Star-Ringer über die Schultern, sie musste aber nicht oft eingreifen. Wann hat man schon einen achtfachen Deutschen Meister zu beaufsichtigen? Die Kunden kamen in Massen. Mehr als sonst? "Einige mehr als sonst - so viele hatten wir nicht mal an Weihnachten", staunte die stellvertretende Filialleiterin Eugenia Werner. Auch wenn nicht alle Kunden Bescheid wussten, auch wenn eine Frau beim Betreten "Was isch denn do los?", fragte - alle standen geduldig an, niemand bediente die Klingel. Erst als absehbar war, dass Buschle bis halb fünf nicht mehr alle würde abkassieren können, eröffnete Filialleiterin Rita Kun die zweite Kasse. Groß war die Freude bei Schulleiter Volker Schmidt. Über 900 Euro waren in der halben Stunde zusammengekommen, die Firma rundete noch auf 1000 Euro auf. Der symbolische Scheck wurde dann gleich im Anschluss an das "Virtuelle Klassenzimmer" von Mutpol überreicht. Und dann durfte Buschle wieder heim, wo der vier Wochen junge Sohn Max wartete.

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