• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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TUTTLINGEN (mö) - Aus dem evangelischen Kinderdorf wird der "Mutpol". Mit der Namensänderung will die Einrichtung zeigen, dass sie sich in den vergangenen Jahren stark inhaltlich verändert und neu ausgerichtet hat. "Im Mutpol das Leben lernen": Das ist die Botschaft, die in den kommenden Jahren die Aktivitäten bestimmen wird. Dieter Kießling, der Leiter des bisherigen Kinderdorfs, räumte bei der Vorstellung des neuen Namens ein, dass er "sperrig" sei: "Aber er entfaltet sein Gehalt, je länger man sich mit ihm befasst." Denn die Mitarbeiter - 70 Erzieher und 60 Lehrkräfte - brächten den Mut auf, 350 Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten, ihnen und ihren Familien Mut zu machen, neue Wege zu beschreiten und ihnen Orientierung zu geben. Im Laufe seiner Geschichte hat das im Jahre 1825 gegründete "Rettungshaus für arme und verwahrloste Kinder zu Tuttlingen" schon viele Wandlungen erlebt. Die einschneidendste war wohl die Gründung des Kinderdorfs im Jahr 1966 durch die damaligen Hauseltern Minna und Gotthilf Vollert. Seitdem trägt die Einrichtung den Namen "Kinderdorf". Danach ging die Entwicklung der Jugendhilfe jedoch weiter. War die stationäre Heimunterbringung bis dahin die einzige Hilfeform gewesen, so wurden in den 80er und 90er Jahren neue Angebote entwickelt: Betreutes Jugendwohnen, Tagesgruppen, Sozialpädagogische Familienhilfe, Soziale Gruppenarbeit, Hilfen im Lebensfeld. Sie setzen zum Teil schon im Vorfeld von Heimerziehung ein, damit diese nach Möglichkeit vermieden werden kann. Dies hatte natürlich Rückwirkungen auf das Kinderdorf, das ursprünglich einmal für bis zu 220 ausschließlich stationäre Plätze gebaut worden war - eine Zahl, die allerdings nie erreicht wurde. Die Belegung ging zurück, Häuser standen leer. Hinzu kam, dass unter den ohnehin schon weniger nachgefragten stationären Plätzen diejenigen in ausgelagerten Wohngruppen attraktiver waren als die Wohngruppen in einer großen Einrichtung. Wirtschaftlich geriet das Kinder- und Jugenddorf in schwieriges Fahrwasser. Umstrukturierung war nötig. Die Tuttlinger verstanden dies als Herausforderung. Sie bedeutete, dass gleichzeitig die wirtschaftliche Sanierung und eine konzeptionelle Umstrukturierung erfolgen musste. Die Hilfeformen wurden stark ausdifferenziert, um auf unterschiedliche Problemlagen angemessene Antworten finden zu können. Nur noch die Hälfte aller Aktivitäten finden inzwischen auf dem Gelände des Kinderdorfs statt, die anderen im Stadtgebiet und in den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und zum Teil auch darüber hinaus. Dazu gehören neben den "klassischen" Angeboten auch Jugendberufshilfe, Offene Jugendarbeit, Betreuung von Auszubildenden, Ambulante Therapie und Diagnostik.



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