• Herzlich Willkommen bei Mutpol
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TUTTLINGEN - Schlagen und Schreien ist Plicht in Wolfgang Dollanskys Workshops. Obwohl seine "Kunden" bereits aggressives Potenzial besitzen. Der 45-Jährige ist Antiaggressionstrainer und hilft Jugendlichen in Tuttlingen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Die Nachfrage ist enorm. Wolfgang Dollansky wirkt, als könne ihn so schnell nichts erschüttern. Ruhig sitzt er da, hat lange Haare und einen Vollbart. Seit 30 Jahren schon betreibt der 45-Jährige asiatische Kampfkunst. Ein eigenes Studio, in dem er die verschiedenen Kampftechniken unterrichtet, führt er seit 1996 in Tuttlingen. 2001 hat er sich zum Antiaggressionstrainer ausbilden lassen, seither veranstaltet er nicht nur in Tuttlingen Kurse. Wenn Dollansky Anmeldungen für sein Antiaggressionstraining (AAT) annimmt, weiß er nie genau, was ihn erwartet. Über Schulen oder die Beratungsstelle Phönix kommen Kontakte zu Stande, ab und an werden Einzelstunden vereinbart. "Der Bedarf an AATs ist massiv", sagt Dollansky, "auch in Tuttlingen". Mit der Wilhelmschule hat er bereits ein Projekt gemacht, auch die Steinbeis-Schule hat bei dem 45-Jährige schon angeklopft. Lehrer, gegen die sich das aggressive Verhalten richtet, melden sich ebenso wie betroffene Mitschüler oder hilflose Eltern. Gruppengefühl hilft. Faktoren für aggressives Verhalten unter Jugendlichen gebe es viele, sagt Dollansky. "Ob Schule, Elternhaus, Medien oder fehlendes Männerbild", so Dollansky, "die Liste lässt sich beliebig fortsetzten. Aggressionen beginnen früh." Mit den Schülern macht der Trainer einfache Übungen. Angefangen bei Gruppenspielen. "Hier ist es Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken", erklärt Wolfgang Dollansky. Schlagen und Schreien stehen auch auf dem Programm. „Gefühle zu zeigen, ist für Kids und Jugendlichen oft nicht normal. Sie reagieren stattdessen aggressiv - das ist etwas anderes", so Dollansky. Nachhaltig sei das Programm allemal, so der Trainer. Den Kindern bringe es viel - dem Umfeld oft noch mehr. "Viele ändern sich um 360 Grad", sagt der Antiaggressionstrainer. Auch sexuell missbrauchten Kindern nimmt sich Dollansky an. Die Übungen zu denen der aggressiven Kids unterscheiden sich kaum. Auch hier wird geschlagen und geschrieen, zudem wird der Spiegel eingesetzt. Die Körperhaltung habe eine hohe Bedeutung bei den Opfern. Der Spiegel helfe, diese zu bessern und sich selbst besser zu erkennen: Ob traurig, wütend oder fröhlich. Auch mit Kindern und Lehrern des "Mutpol" (Gotthilf-Vollert-Schule) arbeitet Dollansky seit Jahren eng zusammen. Wenn es nach Dollansky ginge, könnte die Prävention bereits in der Grundschule beginnen. Um das finanzieren zu können, werden Sponsoren gesucht. "Für das Projekt mit den drei Klassen der Wilhelmschule haben sich die Firma Storz und Alexander Röder bereit erklärt, zu unterstützen."



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