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TUTTLINGEN – Jeden Tag Zeitung lesen, jeden Tag einen Blick aufs Weltgeschehen werfen: Was im Handyzeitalter für viele Jugendliche nicht selbstverständlich ist, soll zumindest für sechs Wochen Bestandteil ihres Alltags werden. Um das Medium Zeitung auch Jüngeren präsent zu machen, nehmen 26 Deutschlehrer aus dem Landkreis Tuttlingen mit einer ihrer Deutschklassen am Zeitungsprojekt "Wir lesen intensiv – Zeitung in der Schule" teil. Am Donnerstag ist das Projekt des Gränzboten, des Heuberger Boten und der Trossinger Zeitung mit einer Auftaktveranstaltung für die beteiligten Lehrer gestartet.

Deutschlehrer der Region haben sich bei der Auftaktveranstaltung von "Wir lesen intensiv" über das Zeitungsprojekt schlau gemacht. Mit im Bild: Kooperationspartner Ulrich Schuhmacher und Steffen Rudischhauser (2. und 3. von links) von der Firma Marquardt.  Foto: S. Krauss


"Ganz viele unserer Schüler haben keinen Zugang zur Zeitung", sagen Sebastian Held und Andreas Hilber, Lehrer der Gotthilf-Vollert-Schule der diakonischen Jugendhilfeeinrichtung Mutpol in Tuttlingen. Zwar liegen täglich Zeitungen vor den Unterrichtsräumen der Schule aus, doch nur vereinzelt sehe man mal einen der Jugendlichen darin herumblättern. "Bei unseren Schülern liegt der Fokus klar auf dem Handy", sagt Held. Ähnliches berichten auch seine Kollegen Kathrin Weber und Helmut Wunderlich, Lehrer an der Rupert-Mayer-Schule in Spaichingen. "Unsere Schüler sind zeitungsfern", meint Weber.

Das Problem ist häufig: Online interessiert mehr als ein Print-Produkt. "Doch online gibt es für Kinder viel", sagt Lehrer Wunderlich, der dies selbst täglich bei seinem 14-jährigen Sohn beobachten kann. Die Hoffnung, die der Pädagoge in das Zeitungsprojekt steckt, ist folgende: "Wenn die Jugendlichen die Zeitung kennen, klicken sie zur Nachrichtenbeschaffung vielleicht auch eher mal den Online-Teil an."

So bekommen ab Anfang April alle Teilnehmer für einen Zeitraum von sechs Wochen täglich eine Zeitung zugesendet. Was die einzelnen Klassen letztendlich daraus machen, bleibt ihnen selbst überlassen. Ideen dazu gibt es viele – wie ihnen Konzeptentwicklerin Annkathrin Rapp vorstellte. Mit einer Mediengruppe der Südwestpresse hatte die Pädagogin 2012 das Projekt "Wir lesen intensiv" konzipiert. Thematische Betrachtungen und Analysen, Lesetagebücher, Spiele rund um die Zeitung – vieles ist möglich.

Und: Jede Klasse darf sich zudem ein Recherchethema auswählen, über das sie nach einem Firmenbesuch oder sonstigen Recherchen letztendlich einen "echten" Zeitungsartikel verfassen wird. "Dieses zielgerichtete Schreiben wird sicher spannend – das Bewusstsein, dass man Adressaten-bezogen schreibt", meint Thomas Zepf vom Otto-Hahn-Gymnasium Tuttlingen, der mit seinen Kolleginnen auch hofft, bei seinen Schülern den Spaß am Schreiben fördern zu können.

Kooperationspartner sind in diesem Jahr die Firma Marquardt aus Rietheim sowie die Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar. Und diese haben Interesse, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Einerseits, um den Umgang mit dem Medium Zeitung zu fördern, andererseits aber auch, um auf sich und ihr Spektrum aufmerksam zu machen. "Wir suchen jedes Jahr händeringend Leute", sagt etwa Ulrich Schuhmacher, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Marquardt. Seine Beobachtung, die er mit Ausbildungsleiter Steffen Rudischhauser teilt, ist folgende: "Das Wissen junger Leute um die Vielfalt der Ausbildungsberufe ist oft sehr eingeschränkt."


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